Als wir Mitte Oktober den Auftrag erhielten, einen Hefter zum Thema „Ich will Frieden“ zu erstellen, waren wir zunächst nicht sehr begeistert.
Wir wussten nicht, wie wir an die Erledigung der Aufgaben herangehen sollten. Gibt es noch Menschen in unserer Umgebung, die man fragen könnte? Wollen die Menschen ausgerechnet mit uns Schülern über diese Zeit sprechen? Besitzen sie noch Material aus dieser Zeit und würden sie es uns zur Verfügung stellen? Es bedeutete für uns viel Arbeit und so richtig Lust hatten wir nicht.
Wir begannen damit, dass kleine Gruppen gebildet wurden. Es fanden sich Schüler aus den jeweiligen Wohnorten zusammen (z.B. Harbke, Eilsleben, Marienborn, Wefensleben …) und
wir machten uns Gedanken zur Vorgehensweise. Viele von uns gingen zuerst auf Friedhöfe, um nach Soldatengräbern zu suchen. Sehr schnell wurden wir fündig.
Einige von uns fragten ihre Großeltern, Bekannte und Nachbarn. Andere gingen ins Altersheim, in die Gemeinde von Eilsleben oder sprachen einfach ältere Menschen auf der Straße an. Auch in Kirchen suchten wir nach Kriegsspuren.
Bereitwillig und teilweise sehr emotional erzählten die Menschen ihre Geschichten.
Wir erfuhren viel über das Leiden der Familien während der Kriegszeit, über Flucht, Hunger, sogar Liebesgeschichten waren dabei und immer wieder der Tod.
So erhielten wir viele Informationen, hatten zahlreiche Ideen, um unsere Aufträge zu erledigen und fanden Spaß an der Arbeit.
Die Hefter wuchsen mehr und mehr. Wie selbstverständlich überließen uns unsere Gesprächspartner Schriftstücke aus der Kriegszeit. So hatten wir alte Festpost in der Hand, Fotos vom Schlachtfeldern, Hochzeitsbilder, Todesnachrichten und Bilder von Gräbern.
Immer wieder hatten wir die Möglichkeit, im Rahmen von Klassenleiterstunden und Projekttagen, das Material den Klassenleitern zu zeigen, Gespräche zu führen und uns weitere Anregungen zu holen.
Anfang Dezember war der Abgabetermin des Hefters. Unsere Klassenleiter sahen sich die Ausarbeitungen an und nahmen, wenn nötig, Korrekturen bezüglich der Rechtschreibung und noch fehlenden Informationen vor. Dann hatten wir noch einmal 3 Wochen Zeit, um den Hefter zu überarbeiten, da wir bis dahin ein solches Projekt noch nicht bearbeitet hatten.
Wir wussten von Anfang an, dass diese Arbeit (im Rahmen einer Klassenarbeit) bewertet wird.
Abschließend können wir Schüler einstimmig sagen, dass es ein interessantes Projekt war, wir viel über den Krieg erfahren haben und die letzte Generation sind, die noch Zeitzeugen zu diesem Thema befragen konnten. Und egal wie interessant ein Geschichtsbuch geschrieben wurde, diese Erlebnisse könnte es uns nicht vermitteln.
Nun freuen wir uns sehr auf die Fahrt nach Lommel (Belgien) im April. Das wird der Höhepunkt des Projekts für uns werden.
Zusammenstellung des Berichts aus den Stellungnahmen der Schüler
von K.Bockwoldt, J.Hildebrandt ,L.Malyska, L.Nessau,
Schüler der 9.Klassen der Sekundarschule in Eilseben
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Lutz Helmholz,
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